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Ja, wir kennen das. Nach dem Gottesdienst gibt's irgendwo in der Ecke – wahlweise auch im 850 Meter entfernten Gemeindehaus – ein bisschen Kaffee. Schon vor einer Stunde aufgesetzt, aus der Thermoskanne, in angestoßenen Tassen. Dazu ein paar alte Kekse von letzter Woche. Hauptsache, die Leute bleiben noch zwei Minuten zusammen und man hat das Gefühl: Ja, unsere Gemeinde ist, äh, lebendig.
Legendär sind ja auch die ersten fair gehandelten Kaffees, damals noch ohne große Erfahrung irgendwie scharf geröstet, kaum genießbar, aber immerhin fair. Also schluckte man das Zeug mit Todesverachtung und viel Milch und Zucker runter, war ja für einen guten Zweck. Heute ist das zum Glück größtenteils anders.
Vielleicht haben wir Evangelischen manchmal das zu sehr vergessen: Dass Glauben mehr ist als das Wort, die Predigt; so wichtig die auch ist. Es geht auch darum, dass der ganze Mensch angenommen ist. Mit Leib und Seele. Das Beste ist gerade gut genug für die Menschen, die zu uns kommen. So kann Kirche leben. Darauf eine Tasse Kaffee.