Form, Material und Liturgie - Kirchen im Bauhaus
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© Florian Monheim/Arcaid Images/imago St. Fronleichnam (Aachen)St. Fronleichnam war bei Fertigstellung zum zeitgleich zum neu entstehenden Bistum Aachen die modernste Kirche. Das Moderne des Baus wird vor allem auch im Innern der Kirche sichtbar. Der Theologe Romano Guardini (1885—1968) sagte über den Bau: "Das ist keine Leere, das ist Stille! Und in der Stille ist Gott." Die klare Anordnung der unterschiedlich großen Fenster, die dunklen Bodenplatten im Gegensatz zum Weiß der Wände, sowie die von Schwippert entworfenen Kirchenbänke aus schwarzem Holz: Die Kirchgänger müssen gefühlt haben – hier lässt sich ohne Ablenkung beten.
Galerie
Form, Material und Liturgie - Kirchen im Bauhaus
Wie das Bauhaus den Kirchenbau revolutionierte
Im April 1919 wurde das "Staatliche Bauhaus" von Walter Gropius (1883-1969) in Weimar gegründet. Das Trauma des Ersten Weltkrieges, die politischen Unruhen während der Weimarer Republik und im Rest von Europa animierten die kreativen Köpfe der Zeit, Kunst und Architektur, Gesellschaft und Alltag mit ihren Mitteln umzugestalten. Die Moderne sollte neu gedacht und aufgebaut werden. Es sind die Gegenstände des Alltags, deren massenindustrielle Fertigung und die Bauweise, die bis heute unser Bild des Bauhauses prägen. In der Architektur dominierten neue Materialien und rationale Formen. Das Bauhaus inspirierte auch die Erbauer von Kirchen und so finden sich in ganz Deutschland heute noch einige wertvolle Beispiele. Die Sakralbauten stehen repäsentativ für das Zusammenspiel aus Liturgie und Architektur: Gemeinde und Wort waren maßgebliche Größen bei der Konzeption dieser neuen Kirchen.
Diese Galerie erschien erstmals im Februar 2019 auf evangelisch.de.