Form, Material und Liturgie - Kirchen im Bauhaus
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© KNA/Julia SteinbrechtMatthäikirche (Düsseldorf)Sinnbildlich für das Neue Bauen steht auch die Matthäikirche in Düsseldorf. Ihr Entstehungszeitraum 1930 bis 1931 fällt politisch in eine Zeit der Umbrüche: Weltwirtschaftskrise, Massenarbeitslosigkeit, Reichstagsauflösung und Aufstieg der NSDAP. Der kühne und sachliche Bau der Architekten Karl Wach und Heinrich Rosskotten ist ein Sakralbau von anmutiger Schönheit. Wenig Prunk, die Reduktion auf formale Elemente und einige wenige kostbare Details, wie der bewusste Einsatz von Holz und Licht, verleihen dem Innenraum eine warme Atmosphäre. Das Gebäude selbst wird zur klar formulierten christlichen Botschaft. Das Online-Portal Straße der Moderne weiß überdies zu berichten, dass die Matthäikirche als "monumentalster und teuerster Vertreter der Neuen Sachlichkeit im Kirchenbau" gilt.
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Form, Material und Liturgie - Kirchen im Bauhaus
Wie das Bauhaus den Kirchenbau revolutionierte
Im April 1919 wurde das "Staatliche Bauhaus" von Walter Gropius (1883-1969) in Weimar gegründet. Das Trauma des Ersten Weltkrieges, die politischen Unruhen während der Weimarer Republik und im Rest von Europa animierten die kreativen Köpfe der Zeit, Kunst und Architektur, Gesellschaft und Alltag mit ihren Mitteln umzugestalten. Die Moderne sollte neu gedacht und aufgebaut werden. Es sind die Gegenstände des Alltags, deren massenindustrielle Fertigung und die Bauweise, die bis heute unser Bild des Bauhauses prägen. In der Architektur dominierten neue Materialien und rationale Formen. Das Bauhaus inspirierte auch die Erbauer von Kirchen und so finden sich in ganz Deutschland heute noch einige wertvolle Beispiele. Die Sakralbauten stehen repäsentativ für das Zusammenspiel aus Liturgie und Architektur: Gemeinde und Wort waren maßgebliche Größen bei der Konzeption dieser neuen Kirchen.
Diese Galerie erschien erstmals im Februar 2019 auf evangelisch.de.