Landeskirchen schockiert über Brand in Tröglitz

Landeskirchen schockiert über Brand in Tröglitz
Die evangelischen Kirchen in Sachsen-Anhalt haben sich schockiert über den Brand in einer geplanten Flüchtlingsunterkunft im sachsen-anhaltischen Tröglitz geäußert.

 "Es macht mich fassungslos, wenn die Diskussion über die Unterbringung von Flüchtlingen jetzt derart eskaliert", sagte der Beauftragte der Kirchen bei Landtag und Landesregierung, Albrecht Steinhäuser, am Montag in Magdeburg.

Der Brand und die Morddrohungen gegen den Landrat Götz Ulrich (CDU) zeigten, "wie schnell unser zivilisiertes Zusammenleben ins Wanken geraten kann", ergänzte der Oberkirchenrat. "Meine Achtung gehört den Bürgern in Tröglitz, die sich in ihrem Engagement und mit Gebeten für ein weltoffenes und fremdenfreundliches Miteinander stark machen", sagte Steinhäuser. Die Geschehnisse in Tröglitz forderten die gesamte Zivilgesellschaft heraus, "sich in aller Klarheit menschenfeindlicher Hetze und plumpen Argumenten entgegenzustellen".

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In Tröglitz war in der Nacht zu Samstag ein Gebäude in Brand gesteckt worden, in dem 40 Asylbewerber Unterkunft finden sollten. Der Dachstuhl wurde dabei komplett zerstört. Das Haus ist nun unbewohnbar. Tröglitz hatte bereits für Schlagzeilen gesorgt, nachdem der Ortsbürgermeister Markus Nierth wegen Anfeindungen von Rechtsextremen zurückgetreten war. Landrat Götz Ulrich (CDU) will nach den Vorfällen daran festhalten, Flüchtlinge in Tröglitz unterzubringen. Laut Medienberichten erhält er inzwischen selbst Drohungen.