Bundeswehr-Fregatte im Mittelmeer zu erstem Rettungseinsatz gerufen
Ein Schiff der Bundeswehr hat am Freitag erstmals Flüchtlinge aus Seenot gerettet. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte in Berlin, die Fregatte Hessen habe am Morgen gegen neun Uhr einen Rettungsruf erhalten.
Ein Schiff mit rund 200 Flüchtlingen sei etwa 250 Kilometer von der Küste Lampedusas in Seenot geraten. Gegen Mittag habe die Evakuierung des Holzbootes begonnen. Die Flüchtlinge sollen in einen italienischen Hafen gebracht werden.
Deutschland hat nach dem Beschluss der EU-Staats- und Regierungschefs für eine verbesserte Seenotrettung ein Versorgungsschiff und die Fregatte Hessen ins Mittelmeer entsandt. Aufgabe der Besatzungen ist vornehmlich die Rettung von Flüchtlingen aus Seenot. Die Schiffe waren am Dienstag in Kreta ausgelaufen. Bereits am Mittwoch halfen Bundeswehr-Ärzte bei der Versorgung schiffbrüchiger Flüchtlinge, die von einem italienischen Behördenschiff gerettet wurden.
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Mehr als tausend Flüchtlinge haben die Schiffe von Hilfsorganisationen in den vergangenen Tagen auf dem Mittelmeer gerettet. Die Überlebenden auf der "Sea-Watch 3" dürfen nun den italienischen Hafen Tarent anlaufen.
Für ihren "mutigen Einsatz" hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, den zivilen Seenotrettern im Mittelmeer gedankt. "Sie nehmen eine Verantwortung wahr, die wir alle gemeinsam haben."