Mehrheit der Deutschen für Aufnahme weiterer Flüchtlinge

Asylbewerber in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Ingelheim.

Foto: dpa/Fredrik Von Erichsen

Asylbewerber in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Ingelheim.

Mehrheit der Deutschen für Aufnahme weiterer Flüchtlinge
Die Mehrheit der Deutschen ist einer aktuellen Umfrage zufolge für eine weitere Aufnahme von Flüchtlingen, allerdings nehmen zugleich die Rufe nach einer Begrenzung zu.

Insgesamt sprechen sich 57 Prozent der Deutschen für eine Beibehaltung oder Steigerung der Aufnahmezahlen aus, wie aus einer am Donnerstag vom WDR veröffentlichten Umfrage des ARD-"Deutschlandtrends" hervorgeht. 38 Prozent der Befragten wollen hingegen, dass weniger Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Das sei ein Anstieg von 17 Prozentpunkten seit Januar, hieß es.

Dass weiterhin Flüchtlinge in gleicher Zahl aufgenommen werden sollten, meinen laut Umfrage 34 Prozent der Deutschen. Das sind neun Prozentpunkte weniger als vor einem halben Jahr. Für eine Steigerung der Aufnahmen sind noch 23 Prozent der Bundesbürger - sieben Prozentpunkte weniger. Das Meinungsforschungsinstitut Infratest dimap befragte im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" am Montag und Dienstag dieser Woche telefonisch 1.004 Wahlberechtigte.

Mehr zu Flüchtlinge
EKD-Logo
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sorgt sich vor einem Rechtsruck in Europa. Auch die künftige Asyl- und Migrationspolitik sei von entscheidender Bedeutung.
Die "Amal, Frankfurt!" Redaktion
Wie steht es um die Regierungsbildung in Hessen? Warum fährt die S-Bahn nicht oder wie spielt die Eintracht? – Über all diese Fragen und über noch viel mehr berichtet die Nachrichtenplattform Amal online.


Die große Mehrheit (93 Prozent) findet es richtig, dass Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die vor Krieg oder Bürgerkrieg geflohen sind. Die Aufnahme bei politischer oder religiöser Verfolgung findet bei 80 Prozent der Befragten Zustimmung. Ähnlich hoch ist die Akzeptanz bei Hunger- oder Naturkatastrophen als Fluchtursachen. Die Zugehörigkeit zu einer verfolgten Volksgruppe wird von 74 Prozent der Befragten als Grund akzeptiert, seine Heimat zu verlassen. Dass Deutschland auch Menschen aufnehmen soll, die vor Arbeitslosigkeit und Hunger in der Heimat fliehen, befürworten hingegen lediglich 28 Prozent.

Bei der Einschätzung, ob die Politik genug für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge unternimmt, sind die Meinungen geteilt. 51 Prozent glauben, dass die Politik genug tut, 42 Prozent sehen das nicht so. Für ein neues Einwanderungsgesetz, das die Zuwanderung nach Deutschland umfassend regeln soll, spricht sich eine Mehrheit von 63 Prozent aus.