Welthungerhilfe fordert politische Bekämpfung von Fluchtursachen

Armed conflict in Syria

Foto: dpa/Sedat Suna

Welthungerhilfe fordert politische Bekämpfung von Fluchtursachen
Die Welthungerhilfe fordert von der Staatengemeinschaft mehr politische Anstrengungen bei der Bekämpfung von Fluchtursachen.

Von zentraler Bedeutung seien diplomatische Anstrengungen für Friedenslösungen in Ländern wie Syrien, die Stabilisierung der Wirtschaft vor Ort, verringerte Waffenexporte, aber auch eine ambitionierte Klimapolitik, sagte Präsidentin Bärbel Dieckmann am Dienstag in Berlin. Von den 60 Millionen Vertriebenen weltweit seien die meisten vor Kriegen, Gewalt, Verfolgung, aus akuter Not oder wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit auf der Flucht. Nur die Schaffung konkreter Perspektiven vor Ort halte die Menschen in ihrer Heimat.

Mehr zu Flüchtlinge
EKD-Logo
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) sorgt sich vor einem Rechtsruck in Europa. Auch die künftige Asyl- und Migrationspolitik sei von entscheidender Bedeutung.
Die "Amal, Frankfurt!" Redaktion
Wie steht es um die Regierungsbildung in Hessen? Warum fährt die S-Bahn nicht oder wie spielt die Eintracht? – Über all diese Fragen und über noch viel mehr berichtet die Nachrichtenplattform Amal online.

Der größte Teil der Flüchtlinge seien Binnenvertriebene oder finde Aufnahme in Nachbarstaaten, sagte Dieckmann. Wichtig sei, die Lebensbedingungen in den Aufnahmeländern zu verbessern und sie zu stabilisieren. In Ländern wie der Türkei, Pakistan, dem Libanon oder Jordanien müsse die westliche Hilfe deshalb wesentlich ausgeweitet werden. "Dafür brauchen wir aber mehr Geld in Milliardenhöhe", unterstrich Dieckmann.

Etwa die Hälfte der weltweit 60 Millionen Flüchtlinge seien Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die häufig in keine Schule gehen oder keine Möglichkeiten zu einer Ausbildung haben. "Wenn wir da nichts tun, entsteht eine verlorene Generation mit allen vorhersehbaren Folgen", warnte Dieckmann.  

An Europa appellierte die Präsidentin der Welthungerhilfe, "neu zu denken". Globalisierung bedeute nicht nur immer mehr neue Märkte, sondern auch weltweite Probleme, "die wir nicht mehr von unseren Grenzen weghalten können". Europa müsse deshalb Flüchtlinge aufnehmen und brauche neben einer Willkommens- auch eine Integrationskultur.