Foto: dpa/Peter Kneffel
Kuscheltiere im Erstaufnahmelager in der Bayernkaserne in München.
Unicef: Flüchtlingsgesetze müssen Kindeswohl im Blick haben
Vor dem Berliner Flüchtlingsgipfel hat Unicef an Bund und Länder appelliert, die Rechte der Kinder in ihre Gesetzesvorhaben einzubeziehen.
Bei allen Maßnahmen, die Kinder betreffen, müsse das Kindeswohl vorrangig berücksichtigt werden, erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Donnerstag in Köln. Mindestens ein Viertel aller Flüchtlinge, die neu in Europa ankommen, seien Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Sie bräuchten besonderen Schutz und zuverlässige Unterstützung.
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In der Studie "Das ist nicht das Leben" berichten Kinder und Jugendliche aus Flüchtlingsheimen in ihren eigenen Worten, Bildern und Fotos über ihre Lebensrealität. So entstand ein anrührendes Zeugnis aus ihrer Gedankenwelt.
Arash T. Riahi gelingt es, geflüchteten Kindern eine Stimme zu geben, um für ihre Not zu sensibilisieren. Er erzählt die Geschichte von Oskar und Lilli ganz aus Sicht der Geschwister, ohne dabei in einen anklagenden Ton zu verfallen.
Unicef begrüßte, dass Jugendliche ab 16 Jahren in Asylverfahren künftig nicht länger wie Erwachsene behandelt werden sollen. Darüber hinaus müssten eine sichere und kinderfreundliche Unterbringung sowie der Zugang zu Bildung und psychosozialer Betreuung gewährleistet werden. Sozialleistungen für Kinder dürften nicht eingeschränkt und Kinder und Jugendliche grundsätzlich nicht in Abschiebehaft genommen werden.
Auf der Tagesordnung des Spitzentreffens von Bund und Ländern an diesem Donnerstag in Berlin steht ein Gesetzespaket von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU). Es soll die Asylverfahren beschleunigen, aber auch Sozialleistungen für Flüchtlinge einschränken.