Amnesty attestiert EU unsolidarisches Verhalten

Amnesty attestiert EU unsolidarisches Verhalten
Amnesty International hat der Europäischen Union (EU) in der Flüchtlingskrise ein extrem unsolidarisches Verhalten attestiert.

Die nationalen Egoismen einzelner Länder seien erschreckend, sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Selmin Caliskan, am Mittwoch in Berlin. Die Migration von Flüchtlingen sei eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre. Versuche, sich dagegen abzuschotten, brächten nichts, betonte Caliskan: "Die Menschen werden sich nicht aufhalten lassen."

Völlig absurd sei in dem Zusammenhang auch die Zusammenarbeit mit zweifelhaften Herkunfts- und Transitländern wie Eritrea, Ägypten und dem Sudan, die selbst mit ständigen Menschenrechtsverletzungen Ursachen für Flucht und Migration schaffen. So habe beispielweise Eritrea einen lebenslänglichen Militärdienst, auf dessen Verweigerung Haft, Folter und Tod stehen. Der 10. Dezember ist der Internationale Tag der Menschenrechte.

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Amnesty ruft dazu auf, die Fluchtursachen weltweit gemeinsam zu bekämpfen. Dazu gehöre auch, Menschenrechte zur internationalen Norm von Politik zu machen. Wo Menschen nicht um ihr Leben fürchten müssen, gingen sie auch nicht weg, betonte Caliskan: "Die sogenannte Flüchtlingskrise ist in Wahrheit eine Krise der internationalen Solidarität und Verantwortung." Besonders deutlich zeige sich das Versagen der internationalen Gemeinschaft im Syrien-Konflikt.