Neuer internationaler Freiwilligendienst für Fachkräfte

Der neue "Weltdienst 30+" srichtet sich an Fachkräfte ab 30 Jahren. Kosten fallen nicht an, es gibt sogar ein Taschengeld.

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Der neue "Weltdienst 30+" srichtet sich an Fachkräfte ab 30 Jahren. Kosten fallen nicht an, es gibt sogar ein Taschengeld.

Neuer internationaler Freiwilligendienst für Fachkräfte
Entwicklungsministerium startet Angebot für Berufstätige ab 30
Das Entwicklungsministerium will jüngere Berufstätige für Helfer-Einsätze im Ausland gewinnen. Bisher hätten sich vor allem die Älteren mit ihrem Wissen einbringen können, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag). Der neue "Weltdienst 30+" solle künftig Fachkräften ab 30 Jahren die Möglichkeit geben, für eine begrenzte Zeit als Helfer in Entwicklungs- und Schwellenländer zu gehen.

"Das bietet die Chance, auch seine eigene Entwicklung voranzubringen, eine Win-Win-Situation für Arbeitnehmer und Arbeitgeber", sagte Müller. Voraussetzung für den Helfer-Dienst sind den Angaben zufolge mindestens acht Jahre Berufserfahrung, Sprachkompetenzen, eine Freistellung des Arbeitgebers und eine Kranken- und Sozialversicherung. Für die Bewerber entstünden keine Kosten. Es werde ein Taschengeld in der Währung des jeweiligen Landes gezahlt. Die Einsätze könnten in allen Bereichen stattfinden, beispielsweise in Unternehmen, Kommunen, in Krankenhäusern oder im Bildungs- und Ausbildungsbereich.

An dem neuen Angebot beteiligt sich unter anderem der Senioren Experten Service (SES), der bisher vor allem Fachkräfte im Ruhestand vermittelte. Der "Weltdienst 30+" richte sich an Berufstätige, die im Urlaub, in einer beruflichen Auszeit oder einem Sabbatjahr ihr Expertenwissen in einem Entwicklungs- oder Schwellenland weitergeben wollten, teilte der SES am Donnerstag in Bonn mit. Die ehrenamtlichen Einsätze sollten in der Regel vier bis sechs Wochen und maximal ein halbes Jahr dauern.

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Für den "Weltdienst 30+" könnten sich Experten aus allen beruflichen Richtungen melden, erklärte eine SES-Sprecherin. Die Fachleute würden zum Beispiel an kleine und mittlere Unternehmen, öffentliche Verwaltungen oder Bildungsinstitutionen vermittelt. Reise, Unterbringung und Versicherung würden übernommen.


Der SES entsendet seit 1983 Experten im Ruhestand in Schwellen- und Entwicklungsländer. Die Einsätze werden vom Bundesentwicklungsministerium finanziell gefördert. Träger des SES ist eine Stiftung der Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft.