Zwei von drei Deutschen für Korrektur der Hartz-Reformen

Zwei von drei Deutschen für Korrektur der Hartz-Reformen
Die Pläne von SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz für Korrekturen an den Hartz-Arbeitsmarktreformen stoßen auf breite Zustimmung in der Bevölkerung.

Rund zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) sind dafür, dass Erwerbslose länger Arbeitslosengeld I bekommen und erst später die geringeren Hartz-IV-Leistungen erhalten, wie aus einer am Freitag in Köln veröffentlichten ARD-Umfrage hervorgeht. 29 Prozent der Bundesbürger lehnen dies ab.

Dass zeitlich befristete Arbeitsverträge nur noch bei sachlichen Gründen möglich sein sollen, finden zwei von drei Deutschen (67 Prozent). Jeder Vierte ist anderer Meinung. Im Auftrag des ARD-"Morgenmagazins" wurden von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1.047 Bundesbürger befragt.

Schulz hatte für den Fall seiner Wahl angekündigt, die Agenda 2010, zu der auch die Hartz-Reformen gehören, zu überarbeiten. Zu seinen erklärten Vorhaben gehört, das Arbeitslosengeld I länger zu bezahlen. Derzeit bekommen Arbeitslose unter 50 Jahren maximal ein Jahr lang Arbeitslosengeld I, für ältere Erwerbslose gibt es die Leistung bis zu zwei Jahre lang. Danach erhalten Betroffene Hartz IV.

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