Bedford-Strohm: "Wir wollen feiern und diskutieren"

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

© epd-bild/Thomas Lohnes

Die Predigt im Eröffnungsgottesdienst des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags am Nürnberger Hauptmarkt wird der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm halten.

Eröffnungsgottesdienst am Mittwoch
Bedford-Strohm: "Wir wollen feiern und diskutieren"
Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wird am Mittwoch um 17:30 Uhr die Predigt im Eröffnungsgottesdienst des 38. Deutschen Evangelischen Kirchentags am Nürnberger Hauptmarkt halten. Er freue sich riesig auf den Kirchentag, sagte der Landesbischof vor Beginn.

Heinrich Bedford-Strohm hofft, dass auf dem Kirchentag in Nürnberg der Geist Gottes im respektvollen Umgang miteinander zu spüren sei: "Wir wollen bei diesem Kirchentag das erfahren, was Kirchentage so einzigartig macht: Wir wollen fröhlich feiern und gleichzeitig ernsthaft die Probleme der Zeit diskutieren, aber vor allem Glaubenskraft spüren in einer großen Gemeinschaft aus dem Evangelium heraus". Es werden natürlich auch die aktuellen politischen Themen diskutiert werden, so Bedford-Strohm, "doch wir tun das aus einem evangelischen Geist heraus. Da muss nicht immer bei jedem Satz das Wort Gott vorkommen."

"Wozu der Mensch fähig ist", daran wird die Nürnberger Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern zu Beginn des Kirchentags am Mittwoch um 14 Uhr erinnern. Die Veranstaltung mit dem Titel "A real Mentsh" findet am Mahnmal zum Gedenken an die Opfer der NSU-Morde (Am Kartäusertor 1) statt, teilte die bayerische Landeskirche am Montag mit. Die Regionalbischöfin freue sich sehr auf den Kirchentag und sei beeindruckt von den unzähligen Planenden und dem, was sie auf die Beine gestellt haben: "Wir können stolz darauf sein, wenn sich Menschen auch Jahre später noch gerne an den Nürnberger Kirchentag erinnern und froh sind, dass sie dabei waren." Sie wünscht allen Teilnehmenden "wunderbare Begegnungen, Gänsehautmomente, und spannende Diskussionen bei diesem großen Fest des Glaubens."

Neben der Regionalbischöfin wirken u.a. der Nürnberger Oberbürgermeister Marcus König, der Präsident des Kirchentags, Thomas de Maizière, und Generalsekretärin Dr. Christin Jahn mit.

Zum 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag werden bis zu 100.000 Besucher in Nürnberg erwartet. Unter der Losung "Jetzt ist die Zeit" finden an den fünf Tagen vom 7.-11. Juni 2000 Einzelveranstaltungen statt. Auf den großen Hauptpodien des Kirchentages wird in Nürnberg unter anderem über die Klimakrise, Vielfalt, Demokratie, Generationengerechtigkeit, Soziales, Internationale Sicherheitspolitik und Waffenlieferungen debattiert.

Viele Prominente habe ihr Kommen angekündigt: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Bundeskanzler Olaf Scholz, Außenministerin Annalena Baerbock, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, der CDU-Parteichef Friedrich Merz und der bayerische Ministerpräsident Markus Söder.

Zum geistlich-theologischen Programm gehören rund 60 Gottesdienste und 55 Bibelarbeiten mit ganz verschiedenen Themen. Unter den 700 Kulturveranstaltungen finden sich Großkonzerte, außerdem gibt es einen Treffpunkt Kabarett, spannende Beiträge aus den Bereichen Theater und Musiktheater, sowie ein eigenes Zentrum Spiel mit mehr als 100 Veranstaltungen. Ein besonderer Höhepunkt wird der Auftritt des Kyiv Symphony Orchestra am Samstagabend. Für diejenigen, die mehr über Veranstaltungen zur #DigitalenKirche erfahren wollen, hat Leonie Mihm aus unserer Social-Media-Redaktion fünf Empfehlungen.

Kommen Sie auch zum Kirchentag nach Nürnberg? Dann besuchen Sie uns. Wir freuen uns auf Sie. Wo Sie evangelisch.de auf dem Kirchentag finden, erfahren Sie hier. Und für alle, die das erste Mal auf dem Kirchentag sind oder einfach wissen wollen, wie Sie sich am besten vorbereiten, haben wir hier einige Tipps zusammengestellt.

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Sie ist bei einer Mitmachaktion beim Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) im Juni in Nürnberg entstanden: die Klimabibel. Ab sofort kann sie auf der Homepage www.klimabibel.de zum Download angefordert werden.

Klimafreundlicher Kirchentag
Der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg will seinen ökologischen Fußabdruck möglichst klein halten: Verpflegung, Mobilität, Wasserverbrauch und Abfallbeseitigung sollen ressourcenschonend und klimagerecht organisiert werden. Das Projekt "LogMob" etwa zielt darauf ab, in den Bereichen Logistik und Mobilität 23 Prozent CO2-Emissionen im Vergleich zu früheren Kirchentagen einzusparen. Dabei wolle man einen neuen Standard für Großevents setzen, erklären die Veranstalter.

Bereits seit Jahrzehnten setzt der Kirchentag darauf, dass die Gäste sich ohne Auto fortbewegen. Dazu gibt es seit 1981 ein integriertes Nahverkehrs-Ticket im Teilnehmendenausweis. Für die Anreise werden Sonderzüge und Busparkplätze angeboten.

Die Printprodukte des Kirchentags bestehen nach Veranstalterangaben aus 100 Prozent Recyclingpapier, die Reinigungsmittel sind ökologisch und die Helfenden-T-Shirts aus Biobaumwolle. Zur Verpflegung ist in Nürnberg ein "gläsernes Restaurant" vorgesehen, in dem täglich 1.000 Mahlzeiten "schonend für Umwelt und Mensch" zubereitet werden. Die Gerichte werden den Angaben zufolge ausschließlich aus saisonalen, regionalen, ökologisch angebauten und fair gehandelten Lebensmitteln hergestellt.

Seit 2007 ist der Kirchentag nach dem europäischen Umweltmanagementsystem EMAS zertifiziert. Mit dem Siegel weisen Unternehmen und Institutionen nach, dass sie sich kontinuierlich bei Umweltschutz und Ressourceneinsatz verbessern. Insgesamt sind beim Kirchentag vom 7. bis 11. Juni rund 2.000 Veranstaltungen geplant. Mindestens 100 davon setzen sich mit dem Thema Schöpfungsverantwortung auseinander.