Thüringen will weltoffen bleiben

Thüringen will weltoffen bleiben

Das Ende 2023 gegründete Bündnis "Weltoffenes Thüringen" hat sich am Donnerstag in Jena erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Initiative wolle die landesweite Sichtbarkeit der Zivilgesellschaft für die Bewahrung eines toleranten und demokratischen Freistaats erreichen, erklärte der Mitinitiator Eric Wrasse von der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar. Neben einer Plakataktion werde es in diesem Jahr immer wieder Veranstaltungen geben, die auf die Notwendigkeit dieses Ziels hinweisen werden.

Durch jüngste Umfrageergebnisse seien viele Thüringerinnen und Thüringer besorgt, wohin sich die Politik im Freistaat entwickeln könnte, sagte Wrasse. Die Initiative wolle der bislang schweigenden Mehrheit eine Stimme geben. Getragen wird das Bündnis bereits von mehr als 3.000 Thüringer Wirtschaftsunternehmen, Sportverbänden, Wohlfahrtsorganisationen, Kultur- und Bildungseinrichtungen sowie Einzelpersonen.

Jenas Oberbürgermeister Thomas Nitzsche (FDP) erinnerte an die besondere Verantwortung seiner Stadt für ein weltoffenes Zusammenleben in Thüringen. Jena sei die Keimzelle der rechtsextremen Terrororganisation Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) gewesen. Umso notwendiger sei es, deutlich zu machen, dass gerade auch die Thüringer Wirtschaft Zuwanderung und damit Weltoffenheit brauche.

Die Erfurter Regionalbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friederike Spengler, verwies auf das Gebot der Nächstenliebe. Das sei ein großer Auftrag, der nur in einer toleranten Gesellschaft zu verwirklichen sei.